Julia Pfrötschner und Raz Khafaf vom Projekt „Brother‘s“ aus Göttingen stellten 16 interessierten Lehrkräften ihre Arbeit vor, bei der die Integration und Rollenklärung von Flüchtlingen und Migranten im Mittelpunkt stehen.
Engagiert wurde zunächst der Begriff „Ehre“ und seine große Bedeutungsvielfalt diskutiert. Deutlich wurde den Teilnehmenden dabei, dass es dabei große kulturelle Unterschiede im Verständnis des Begriffes gibt, z.B. durch mehr individualistisch oder kollektivistisch geprägte Kulturen. So lässt sich beispielsweise erklären, dass ein Schüler aggressiv reagiert, wenn er sich oder seine Familie angegriffen sieht.
Nach H. G. Petzold prägen fünf Bereiche die Identität eines Menschen: Körper und Psyche, Beziehungen, Arbeit und Leistung, materielle Sicherheit und Besitz, Werte und Normen
Diese Bereiche sind bei Geflohenen bis auf den Bereich der Werte und Normen incl. der Religion gestört. Daher ist ihnen dieser Teil ihrer Identität so besonders wichtig. Hier setzt das Projekt „Brother’s“ an. Sie arbeiten mit Jugendlichen auf freiwilliger Basis, gehen aber auch in Klassen und bilden Lehrkräfte fort.
Die Lehrkräfte waren sich anschließend einig, dass die zweieinhalb Stunden zu wenig waren und wünschen sich eine weitere Thematisierung und Ratschläge für die konkrete Umsetzung.