Am 29. Mai führte der Kurs Darstellendes Spiel des 12. Jahrgangs unter Leitung von Frau Rothämel und Frau Stania und Frau Forst Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" in der Neustädter Stadtkirche in Hannover auf.
Unsere Schülerin Iva hat dazu folgenden Beitrag verfasst:
„Wer bestimmt, was ich fühlen sollte?“ Zerrissen zwischen Neid und Liebe, schwankend zwischen zwei Extremen. Die Differenzen, die zwischen diesen Gefühlen liegen, kennen wir alle. Doch wie viele Menschen vor uns gab es schon, die sich nicht getraut haben, all das auszusprechen?
Goethe hat mit seinem Werk "Die Leiden des jungen Werthers" nicht nur die damalige Gesellschaft geprägt, sondern auch einen großen Meilenstein in der Literatur um 1800 geschaffen. Denn am Ende seines Brieftagebuchs durchbricht der berühmte Autor ein gewaltiges Tabuthema, indem er seinen Protagonisten als Folge der unerwiderten Liebe zum Suizid führt. Nicht nur damals schlug sein tiefblickendes Werk Wellen. Auch heute ist die Geschichte über den jungen Werther vielen Menschen nicht unbekannt.
Um dem literarischen Meilenstein Goethes weiterhin Präsenz zu verleihen, führt der "Darstellende-Spiel- Kurs" des 12. Jahrgangs der IGS Wunstorf am 29. Mai 2024 seine ganz eigene Interpretation des bekannten Werkes auf. Unter der Leitung der Gesamtschuldirektorin Elke Helma Rothämel, der Darstellendes-Spiel-Lehrerin Jennifer Stania und der Atemtrainerin Leonie Forst lassen die Schüler*innen die Neustädter Stadtkirche Hannover staunen.
Durch Zitate Goethes und selbstinszenierte Details entsteht ein Theaterstück, das tief blicken lässt. Die Trauer, Freude und Spannung sind dabei nicht nur in den Augen der jungen Schauspieler*innen zu erkennen. Auch das Publikum schaut wie gebannt zu und fiebert mit. Besonders spannend ist neben den Tagebucheinträgen des Protagonisten, dass die Figuren des Werthers, seiner geliebten Lotte und weiterer Antagonist*innen in jeder Szene von anderen Schüler*innen zum Leben erweckt werden. So kann das Publikum sowohl alle Schüler*innen gleichermaßen bestaunen als auch durch die verschiedenen Interpret*innen unterschiedliche Mimiken, Gestiken und Schauspielweisen bei den selben Figuren begutachten. Variabilität zeigen die jungen Schauspieler*innen jedoch nicht nur im Spiel, sondern auch das Bühnenbild, das durch Symbole der Natur und gewählte Requisiten ans 18. Jahrhundert erinnert, harmoniert wunderbar mit den Inszenierungen.
Auch durch das musikalische Talent einiger Schüler*innen wird das Publikum nicht nur theatralisch, sondern auch durch mehrere ausgewählte Klavierstücke begleitet.
Am Ende des Stückes wird klar: Nicht nur die Moral des Stückes spricht Bände, auch die eigene Inszenierung von Goethes Werk hat das Publikum verzaubert.
Die lange Ideensammlung und Probezeit haben sich also ausgezahlt. Wir als Schüler*innen bedanken uns herzlich beim Abitur-Jahrgang 2025 für das wunderbare Theaterstück.