… das erste Mal seit November 2018 („verdamp‘ lang her“, wie es in einem bekannten Lied heißt), sodass neben viel Vorfreude auch viel Herzklopfen und Aufregung dabei waren (sogar bei den Lehrkräften), als wir am Freitag, den 3. März, morgens in den Bus gestiegen sind. Auch wenn im Vorfeld die eine oder andere Nachricht (mit oder ohne Foto) ausgetauscht wurde (und z.B. geklärt wurde, dass die Fußballschuhe oder das Instrument im Koffer nicht fehlen durften), war es doch wie immer ein besonderer Moment, dem Austauschpartner oder der Austauschpartnerin dann von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, besonders nach der pandemiebedingten Pause. Da wurden dann auf den letzten Metern noch fix die Sätze und Redewendungen aus der Sprechprüfung aufgewärmt …
Der herzliche Empfang durch die Gastfamilien und die französischen Kolleg*innen sowie die zahlreichen Unternehmungen und Ausflüge am ersten Wochenende ließen Reisemüdigkeit oder anfängliche Schüchternheit jedoch schnell verfliegen – „l’endroit où il fallait être“ (der Ort, an dem man sein musste) war der Mont Saint-Michel, Rang 2 auf der Liste nahm Bingo-Spielen ein (Fazit einer Schülerin: „Jetzt kann ich endlich die Zahlen!“). Das Wochenprogramm war wie gewohnt abwechslungsreich und bot uns bei typisch normannischem Wetter (50 nuances de gris, 50 Grautöne) einen schönen und vielfältigen Überblick über unsere Partnerstadt und -region mit Ausflügen nach Granville und Caen. Auch der Empfang in den Rathäusern von Flers und Tinchebray durfte nicht fehlen, samt Stärkung mit Keksen und Apfelsaft – typiquement normand.
Am spannendsten waren jedoch die Einblicke in den französischen Schulalltag, wo schnell die Erkenntnis überwog, dass das deutsche Schulsystem strukturell wie inhaltlich „viel mehr Freiheiten bietet“, so der einhellige Tenor. Höhepunkt war wie immer die „fête“ mit üppigem Buffet – Völkerverständigung und interkulturelle Kommunikation gehen durch den Magen und durch die Füße.
Viel zu schnell hieß es am Ende der Woche wieder Koffer packen. Gemessen an der Menge der Tränen am Freitagmorgen war der diesjährige Austausch bereits ein voller Erfolg! Wir freuen uns auf den Gegenbesuch unserer französischen Partner im Juni und stecken schon in den Planungen für unseren nächsten Besuch im November. Nous avons hâte de les et de la revoir, nos Normands et notre Normandie.
Wiebke Marschalk (für die Französischfachschaft)
